Ip Man

REGIE Wilson Yip DARSTELLER Donnie Yen / Simon Yam / Sui-wong Fan / Ka-tung Lam / Yu Xing / You-nam Wong / Chen Zhi Hui / Xiong Dai Lin / Hiroyuki Ikeuchi DREHBUCH Edmond Wong PRODUZENT Bak-ming Wong VERLEIH Splendid Film / HONGKONG 2008 / 35 MM / 100 MIN

"Lebensgeschichte des legendären Wing Chun–Experten Ip Man. Würdiges Knochenbrecherkino alter Schule, das für Fans zudem ein Wiedersehen mit Ricky Oh–Darsteller Fang Siu-Wong in einer Nebenrolle bereithält. Die nationalistischen Untertöne sind bei dem noch immer heiklen Thema der japanischen Besetzung Chinas in den 30er Jahren kaum vermeidbar, fallen aber nicht unangenehm auf." Lukas Jötten

Donnie Yen, der im Biopic „Ip Man“ den legendären Wing-Chun-Meister verkörpert, gehört zu den charismatischsten und kampkunstversiertesten Darstellern des Hongkong-Kinos. In legendären Genre-Klassikern wie Tsui Harks „Wong Fei Hung II: Nam yi dong ji keung“ („Once upon a time in China II“, 1992) oder Yuen Woo-pings „Siu nin Wong Fei Hung ji: Tit Ma Lau“ („Iron Monkey“, 1993) bewies Yen sein artistisches Können. Zuletzt konnte man sich in Wilson Yips erstklassigem Action-Thriller „Flashpoint“ („Dou fo sin“, 2007) überzeugen, dass der damals 44jährige immer noch topfit ist, wenn es um kämpferische Einlagen geht. Insofern ist Yen die perfekte Wahl um Ip Man zu verkörpern, da er selbst einen guten Ruf als Martial-Arts-Kämpfer besitzt und zusätzlich mit dem notwendigen schauspielerischen Können ausgestattet ist, um ein Biopic auch jenseits der Action tragen zu können. Im Gegensatz zu manchem nur artistisch begabtem Mimen aus der ehemaligen britischen Kronkolonie transportiert Donnie Yen auch mit seiner Mimik oder Körperhaltung Dramen, die den emotionalen Gehalt der jeweiligen Geschichte widerspiegeln.

„China 1935. In der aufstrebenden Stadt Foshan hat die Jugend das Martial Arts-Studium für sich entdeckt. Kampfschulen schießen aus dem Boden, friedliches Kräftemessen steht an der Tagesordnung. Schon zu Lebzeiten gilt der ortsansässige Ip Man als Idol – zum Missfallen seiner Frau, die ihn lieber im Spielzimmer ihres Sohns sehen würde. Doch dann fällt die kaiserliche Armee Japans in die Provinz ein, und der bis dahin leichtfüßige, augenzwinkernd erzählte Film nimmt tragische Ausmaße an. Ip Mans Familie verarmt unter dem Joch der Besatzung und der junge Meister heuert als Hilfsarbeiter an. Als die Japaner Freiwillige für ein Kampfsport-Turnier suchen, wittert Ip Man seine Chance, sich blutig am Feind zu rächen“ (Fantasy Filmfest).

Der erste Teil einer geplanten Trilogie über das Leben Ip Mans widmet sich den Jahren vor und während des Krieges, die weniger bekannt sind, als Ip Mans Wirken nach dem Krieg, wo er in Hongkong als Kampfkunst-Lehrer seinen Ruf festigte. Insofern geht es Regisseur Wilson Yip erfreulicherweise um eine relativ umfassende Betrachtung seiner historischen Hauptfigur.

„Ip Man punktet auf mehreren Ebenen, wobei die Qualität der Kämpfe und Yens enormes Charisma den größten Anteil haben. Sammo Hung gebührt Lob für seine Action-Choreographie, aber Yen macht sie dank seiner erstaunlichen Schnelligkeit, seiner Selbstsicherheit und seiner Fähigkeiten zu einem intensiven Erlebnis. Yen war schon immer ein herausragender Kämpfer, aber auch ein ebenso langweiliger Darsteller. Vielleicht liegt es an der Rolle oder aber seine schauspielerischen Fähigkeiten haben erst jetzt mit seinem physischen Können gleichgezogen. In der Rolle des Ip Man ist er jedenfalls hervorragend. Ernst und konzentriert, wenn nötig, die restliche Zeit aber locker und lässig, überzeugt Yen als ausgezeichneter Hauptdarsteller … und das ist gut so, da die Fortsetzung bereits produziert wird und ein dritter Teil auch schon im Gespräch ist“ (www.filmschoolrejects.com).