dvdheimat informiert: Fantasyfilmfest Nr. 25

Selected Features

Cat Run

REGIE John Stockwell DARSTELLER Paz Vega / SCOTT MECHLOWICZ / ALPHONSO MCAULEY / Janet McTeer / D.L. HUGHLEY/ CHRISTOPHER McDONALD DREHBUCH Nick Ball / John Niven PRODUZENT William O. Perkins VERLEIH Universal Pictures Germany

Zwei amerikanische Freunde laufen sich durch Zufall in Montenegro über den Weg und beschließen, eine Privatdetektei zu gründen. Sie geraten an eine Prostituierte, die auf der Flucht vor dem organisierten Verbrechen ist, das sich hier manifestiert in der Person einer älteren britischen Dame mit guten Manieren und prall gefülltem Folterwerkzeugkasten – der Auftakt zu einem an James-Bond gemahnenden Trip quer durch Europa.

Wie schreibt man eine faire Besprechung zu einer Komödie, die den eigenen Humor so derart meilenweit verfehlt? Klar, Cat Run ist flott inszeniert und hat eine grandiose Antagonistin (die ich mir als Killerin in einem Slasherfilm wünschen würde, wo sie sicher besser zur Geltung käme). Ein guter Film ist das aber nicht. Cat Run drückt sich um eine wirkliche Geschichte, indem er quer durch seine 102 Minuten immer neue Figuren aus dem Hut zaubert, was die ganze Angelegenheit ziemlich beliebig macht. Er verwechselt platte Albernheiten mit Humor und blutigen Sadismus mit Spannung. Er nervt mit einem geschwätzigen Cast, der Angst zu haben scheint, mal für einen Moment das Plappern einzustellen, weil man als Zuschauer dann eher merken würde, wie öde das alles eigentlich ist.

Wie schon angedeutet: während ich mit versteinerter Mine da saß und nur hoffte, es würde bald vorbei sein, lachten Leute um mich herum durchaus. Zum Beispiel über folgende Szene: unsere Helden wurden in die Enge getrieben, in einem Hotel, in dem gerade eine Magier-Convention stattfindet. Also textet einer der beiden Chaoten schnell einem der Zauberer, dass in ihrem Hotelzimmer Siegfried gerade einen neuen Roy suchen würde. Alle glauben das, stürmen das Zimmer und geben den Helden Gelegenheit zu entkommen. Spitzenwitz, oder? Wer das jetzt gut fand, soll sich Cat Run bloß ansehen und mich in Ruhe lassen.
Lukas Jötten

Inhalt:
Die Prostituierte Catarina, genannt Cat (Paz Vega), ist Teil einer wüsten Sexparty, an der ein paar lokale montenegrinische Politiker und ein US Senator (Christopher McDonald) teilnehmen. Der Amerikaner tötet während der Treibens aus Versehen eine der Prostituierten. Cat ist nicht nur Zeugin des Geschehens, sie flieht auch noch mit Filmaufnahmen der Tat. Natürlich setzt der amerikanische Politiker alles daran, Cat zu stoppen. Ein paar Auftragskiller sollen die Flüchtige aufspüren, um sie ins Jenseits zu befördern.
Regisseur John Stockwell macht aus dem budgettechnischen Grund, die Dreharbeiten in Osteuropa durchzuführen, eine Tugend, indem er auch den Handlungsort dahin verlegt. Zuverlässig beschrieben ist darüber hinaus, dass Stockwell mit diversen Split-Screen-Aufnahmen gearbeitet hat, um seinem Woman-On-The-Run-Vehikel Schwung zu verleihen. Stockwell zeichnet sich als Regisseur übrigens auch verantwortlich für Filme wie "Turistas - Mörderisches Paradies" oder "Blue Crush" und "Into the Blue".
Stefan Dabrock