dvdheimat informiert: Fantasyfilmfest Nr. 25

Selected Features

22nd Of May

REGIE Koen Mortier DARSTELLER Wim Willaert / Sam Louwyck / François Beukelaers / Titus De Voogdt / Jan Hammenecker DREHBUCH Koen Mortier PRODUZENT Eurydice Gysel / Koen Mortier VERLEIH Donau Film

Ein Wachmann erlebt einen Bombenanschlag in einem Einkaufszentrum und macht sich Vorwürfe, den Täter nicht rechtzeitig als solchen erkannt zu haben. In Rückblenden erleben er und andere Betroffene den Morgen des Anschlags neu, ohne aber eingreifen zu können.

Zunächst dokumentarisch, dann experimentell erzählt, dabei immer nüchtern und in tristen Bildern, arbeitet sich 22nd of May an einer Schuld-und-Sühne-Thematik im Einkaufszentrum ab. Das ist nichts für einen netten Videoabend, das ist keine Genre-Ware und oberflächlich unterhaltend erst recht nicht. Zwar ist es beeindruckend, welche ungesicherten Wege Ex-Drummer-Regisseur Koen Mortier mit seinem zweiten Film souverän beschreitet, ihm dahin zu folgen aber eine ziemlich anstrengende Angelegenheit. Ob man das auf sich nimmt, muss jeder mit sich selbst ausmachen
Lukas Jötten

Inhalt:
Der Wachmann Sam lebt ein beschauliches Leben ohne nennenswerte Ereignisse. Eine Partnerin hat er nicht, der Job geht seinen Gang. Das ändert sich, als ein Selbstmordattentäter in dem Einkaufszentrum seine Bombe zündet, in dem Sam arbeitet. Das Grauen angesichts der vielen Opfer packt Sam mit solcher Wucht, dass er vom Ort des Geschehens flüchtet. Dabei landet er aber in einer Welt, die nichts mehr mit dem zu tun hat, was er kannte. In der entvölkerten Gegend trifft Sam auf die Geister der Verstorbenen, die durch die Bombe des Selbstmordattentäters in den Tod gerissen wurden. Sie alle wollen ihm ihre Geschichte erzählen und Sam muss zuhören.
Nach seinem kontroversen Spielfilmdebüt "Ex-Drummer" legt Regisseur Koen Mortier eine ganz eigene, düstere Bearbeitung der Selbstmordattentäterthematik vor. "Eine hypnotische Reise durch das Leben, den Tod, Leid, Liebe, Sehnsucht, Vergangenheit und Gegenwart" urteilte Katarina Gligorijevic im Online-Magazin toronto film scene angesichts der Vorführung auf dem Toronto International Film Festival.
Stefan Dabrock