dvdheimat informiert: Fantasyfilmfest Nr. 25

Focus Asia

End of Animal

REGIE SUNG-HEE JO DARSTELLER LEE MIN-JI / HAE-IL PARK / SUNG-BOK YOO / SAE-JONG PARK / YEONG-HO KIM DREHBUCH SUNG-HEE JOPRODUZENT E.K. HEO
VERLEIH Rapid Eye Movies

Ein seltsamer Typ steigt in ein Überlandtaxi ein und verunsichert den Fahrer und die schwangere Passagierin auf der Rückbank, indem er persönlichste Details aus deren Leben wiedergeben kann. Gleichzeitig zählt er immer mal wieder einen Countdown herunter. Als der bei Null angekommen ist, macht es Buff und alle werden ohnmächtig. Als die Schwangere wieder erwacht, ist sie allein und alle elektrischen Geräte sind ausgefallen.

Vorneweg: Der für vermutlich eine Handvoll Won gedrehte End of Animal ist der erste Film in diesem Jahr, bei dem ich vor Schluss gegangen bin, nach ungefähr der Hälfte der Laufzeit. So was mache ich nicht oft, und wenn, dann hat es einen Grund. Den gab es, aber schon vorher gab es genug Anlass, davon auszugehen, dass der Streifen nicht mehr die Kurve kriegt. Dafür sorgt die trantütige Inszenierung, Schauspieler, die dümmlich in die Gegend starren, als hätten sie ihren Text vergessen und eine Handlung, in der nichts weiter passiert, als dass Leute bei beschissenem Wetter auf Landstraßen hin und her laufen.

Die Handlungen der Figuren sind dabei völlig unverständlich. Die Szene, die bei mir entgültig den Geduldsstrick hat reißen lassen? Die Schwangere hat sich an einer Scherbe den Fuß aufgeschnitten und blutet wie ein Schwein. Sie ist ohne Schuhe oder wärmende Kleidung mitten im regnerischen Nirgendwo unterwegs. Ein Fahrradfahrer wuchtet sie auf den Gepäckträger, um sie zur nächsten Raststätte zu fahren. Der Dreizehnjährige, der sich an ihre Fersen geheftet hat, beschwert sich daraufhin, dass seine Mutter verschwunden und bei ihm zuhause der Strom ausgefallen ist. Für drei Leute ist kein Platz auf dem Fahrrad, also entscheidet der Fahrradfahrer scharfsinnig: “Dann bringe ich erst mal den Jungen zur Polizei.” Irgendwo muss man auch als wohlmeinender Zuschauer den Schlussstrich ziehen.
Lukas Jötten

Inhalt:
Aus Südkorea kommt ein Endzeitfilm, in dem eine schwangere Frau, ein Taxifahrer und ein Anhalter in ein postapokalyptisches Szenario geraten. Während die Drei zu Beginn unterwegs sind, scheint noch alles in Ordnung zu sein, auch wenn die Gespräche für die schwangere Frau immer bedrohlicher wirken. Plötzlich ist ein Lichtblitz zu sehen und die schwangere Frau verliert das Bewusstsein. Die beiden anderen machen sich vom Acker und lassen die junge Frau allein. Als sie aufwacht, stellt sie fest, dass sich die Welt in eine Endzeitrealität verwandelt hat, ohne dass sie eine konkrete Ahnung hat, was passiert ist. Jetzt muss sie sich alleine durchschlagen.
Regisseur Sung-Hee jo konzentriert sich bei der Inszenierung der Apokalypse auf seine Hauptfigur und die bizarren Figuren, denen sie begegnet. Der Film arbeitet nicht mit spektakulären Actionszenarien, die einen physischen Weltuntergang in irrwitzigen Katastrophen wie Flutwellen, Feuerstürmen oder Tornadoverwüstungen darstellen, sondern der Verfall wird bei den Menschen selbst gesucht.
Stefan Dabrock