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Der Abgrund

Gene Roddenberry's Andromeda – Staffel 4.2

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Gene Roddenberry's Andromeda – Staffel 4.2

Der zweite Teil der vierten Staffel macht da weiter, wo der erste Teil aufgehört hat. Die etablierte Bedrohung der Magog und die des unsagbar Bösen, in der Serie nur The Abyss genannt, ziehen sich thematisch auch durch die weiteren Folgen. Dabei gelingt es den Autoren, in sich geschlossene Geschichten, bei denen Auseinandersetzungen mit neuen Völkern oder Personen eine Rolle spielen, mit dem Überbau zu verbinden. Die Atmosphäre der dramatischen Entwicklung, deren Richtung nach unten in den Abgrund weist, hat nahezu alle Ereignisse fest im Griff. Dylan Hunt und seine Crew agieren zwar nach wie vor als heldenhafte Retter, ihre Taten haben aber nur noch einen Einfluss, der etwas zu kurz springt, so dass sich das Netz der Bedrohung immer weiter zu zieht.

Aus dem klaren Schema der jeweiligen Episoden mit Gut und Böse, deren Konfliktlagen zu einem glücklichen Abschluss gebracht werden, entwickeln die Autoren im Verbund mit den übergeordneten Ereignissen eine deutliche komplexere Geschichte. Dabei scheuen sie sich glücklicherweise auch nicht davor, selbstironisch mit dem absoluten Heldenstatus Dylan Hunts zu spielen, der in manchen Folgen so übersteigert zu Tage tritt, dass er nur augenzwinkernd gemeint sein kann.

Weitere Figuren der Stammbesatzung erfahren eine gelungene Komplexitätssteigerung, welche Gene Roddenberry's Andromeda – Staffel 4.2 die Frage nach dem Bösen stellt, das in der Natur der einzelnen Lebensformen liegt. So lässt sich Harper in Folge 17 aus wissenschaftlicher Faszination zur Weiterentwicklung eines Projektes hinreißen, das fatale Folgen für die Zukunft haben wird. Auf diese und vergleichbare Weise pflanzt die Serie das Böse umfassend in alle Elemente ein. Die aufgrund ihrer klaren Struktur an sich schon universelle Geschichte wird dadurch zu einer gelungenen Reflexion über den Kampf der beiden Pole Gut und Böse, welche ihre Grenzen noch einmal erweitert hat. Der Abgrund lauert überall.

Die Bild- und Tonqualität entspricht der ersten DVD-Box:

Bildqualität

Gene Roddenberry's Andromeda – Staffel 4.2

Die Schärfe des sauberen Bildes ist recht gut, weist aber bei Bewegungen leichte Schwächen auf. Darüber hinaus ist die Detailfreudigkeit nicht ganz so hoch wie sie sein könnte. Die Farben sehen demgegenüber kräftig aus, der gute Kontrast sorgt für ein plastisches Bild. Das leichte Hintergrundrauschen beeinträchtigt die Sehfreude kaum. Sonstige Rauschmuster treten nicht nennenswert in Erscheinung.

Tonqualität

Der englische 2.0-Ton sorgt nicht nur für klare Dialoge, er nutzt die die Lautsprecher auch für eine dynamische Bandbreite, die sich vor allem in den Action-Sequenzen bemerkbar macht. Wer es möchte kann sich auch einen deutschen 5.1-Upmix anhören, von dessen räumlichen Qualitäten man aber keine Wunder erwarten sollte.

Extras

Zu jeder Folge der Veröffentlichung ist ein 30sekündiger TV-Trailer im Vollbildformat enthalten.

Die Deleted Scenes lassen sich jeweils im Menü der Folgen anwählen, zu denen sie gehören. Das deutsch untertitelte Material weist teilweise Bluescreen-Elemente auf, die noch nicht durch die digitalen Bilder ersetzt wurden. Manche Abschnitte verfügen über keinen Ton.
Ganz hübsch ist der existenzialistische Monolog von Telemachus Rhade, der über die Andromeda als Grab philosophiert (Folge 19). Auch die Szenen zu den Folgen 21 und 22 haben ihren Wert, während der Rest uninteressant ist.

Die DVD-Box enthält Deleted Scenes zu folgenden Episoden:

Folge 15 (5 Minuten und 29 Sekunden), Folge 16 (31 Sekunden), Folge 19 (1 Minute und 22 Sekunden), Folge 21 (59 Sekunden) und Folge 22 (3 Minuten und 16 Sekunden).

Das übrige, aus einem 11minütigen Interview mit Beka-Darstellerin Lisa Ryder und zwei Outtake-Rollen mit einer Gesamtlänge von etwa 23 Minuten bestehende Bonusmaterial befindet sich auf der dritten DVD der Box. Ryder geht im Interview auf die Schwächen Beka Valentines ein, die sie als ständig suchtgefährdet charakterisiert. Ryder setzt das in Bezug zum Seriengeschehen und dem Umfeld Valentines. Ein recht interessantes Interview.
Die Outtake-Rollen präsentieren Missgeschicke und Späße, die sich während der Dreharbeiten ereignet haben.

Das 8seitige Booklet enthält neben dem bekannten Episodenführer kurze Texte über die Templer, die Kollektoren sowie die Nebenfiguren Paroo, Pish Tryan, Admiral Constanza Stark und den Patriarchen.

Fazit

Der zweite Teil der vierten Staffel gibt sich keine Blöße und setzt die Qualitätsoffensive des ersten Teils fort. Dabei gelingt eine gute Dramatisierung der allumfassenden Bedrohungslage, die sowohl in kleinen Konflikten als auch in den handelnden Personen zum Ausdruck kommt. Der Abgrund lauert überall. Technisch ist die DVD recht gut.

Stefan Dabrock

04.12.2010

   
Originaltitel Gene Roddenberry's Andromeda – Staffel 4.2 (USA 2004)
Länge 11 Folgen à 43 Minuten (Pal)
Studio Ascot Elite
Regie Jorge Montesi, Peter DeLuise, u.a.
Darsteller Kevin Sorbo, Lisa Ryder, Lexa Doig, Gordon Michael Woolvett, Laura Bertram, Steve Bacic, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Englisch
Untertitel Englisch
Extras Deleted Scenes, Interviews, u.m.
Preis ca. 19 EUR
Bewertung gut, technisch recht gut