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Der letzte Wagen

Western-Legenden Nr. 3: alle Filme

Der letzte Wagen

Der mysteriöse Comanche Todd, der viele Jahre bei den Komantschen gelebt hat, wird von einem Sheriff gejagt und schließlich sogar festgenommen, nachdem Todd dessen Begleiter ins jenseits befördert hat.
„...Ein Wagentreck mit Siedlern soll ihn in das nächste besiedelte Gebiet bringen, doch der Weg führt durch gefährliches Indianergebiet. Als die Rothäute die Siedler in einen Hinterhalt locken und fast alle Erwachsenen umbringen, kann nur noch der gefangene Todd die überlebenden Jugendlichen vor den Angreifern beschützen“ (Koch Media).

Regisseur Delmer Daves ist mit „Der letzte Wagen“ ein großer Klassiker des Westerngenres gelungen. Er widmet sich dem unverblümten Indianerhass, den einige Weiße in sich tragen. Comanche Todd, den Richard Widmark mit einer Mischung aus Lässigkeit und lauernder Anspannung spielt, tritt aufgrund seiner Lebensgeschichte als Fürsprecher für die indianische Kultur auf. Sein ambivalenter Charakter, immerhin ist er des Mordes angeklagt, verleiht dem packenden Drama eine mitreißende Komplexität. Seine Position trifft sowohl auf Verständnis bei den Siedlern als auch auf Unverständnis. Daraus ergibt sich ein Gefüge widerstreitender Ansichten, das in immer neuen Konflikten seine Bahn bricht. Während Daves die rassistische Haltung anprangert, verknüpft er die angespannte Situation mit der Bedrohung von außen. Denn die Apachen befinden sich auf dem Kriegspfad, weil sie kurz zuvor von Weißen attackiert wurden.

Durch das Miteinander aus äußerer und innerer Gefahr gelingt es Daves, eine Atmosphäre permanenter Bedrohung noch weiter zu steigern. Die Gruppe läuft stets Gefahr, sich selbst zu verraten. Der Weg durch das Indianerland ist ein Kampf ums Überleben, bei dem der erfahrene Comanche Todd als Stimme der Vernunft agiert, während die Übermütigen aus der kleinen Gruppe als irrationale Störenfriede auftreten. Vor der grandiosen, übermächtig thronenden Landschaftskulisse werden die Menschen auf ein Maß zurecht gestutzt, das falsche Eitelkeiten nicht honoriert. Überleben heißt hier auch, Vorurteile zu überwinden, denn jede Form der Uneinigkeit kann das Ende bedeuten. Daves reflektiert auf brillante Weise über die Komplexität des Frontierlebens, bei dem moralische Urteile oftmals nicht ohne Weiteres mit Hilfe eines klaren Gut-Böse-Schemas gefällt werden können.

Bildqualität

Das Bild der DVD ist sehr gut. Das analoge Rauschen kommt zwar immer wieder durch, stört aber nicht. Stattdessen überzeugt die DVD mit klaren Konturen und einem relativ hohen Detailreichtum, so dass die Schärfe für eine wunderbare Wiedergabe der eindrucksvollen Landschaftsszenarien sorgt. Die kräftigen Farben sind ebenso überzeugend wie der gute Kontrast.

Tonqualität

Die DD 2.0-Tonspuren verfügen über klare und verständliche Dialoge, Rauschen ist nur leicht ausgeprägt, so dass es nicht stört. Die Musik entfaltet ihre monumentale Wirkung mit einer guten Dynamik. Das kommt noch besser beim originalen 4.0-Format zur Geltung. Gerade die Musik profitiert von der größeren Bandbreite, während bei den Dialogen kein Gewinn feststellbar ist.

Stefan Dabrock

07.03.2011

   
Originaltitel The last wagon (USA 1956)
Länge 95 Minuten (Pal)
Studio Koch Media
Regie Delmer Daves
Darsteller Richard Widmark, Felicia Farr, Susan Kohner, Tommy Rettig, Stephanie Griffin, Ray Stricklyn, Nick Adams, George Mathews, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DD 4.0 Englisch, DD 2.0 Deutsch, Englisch, Italienisch
Untertitel Englisch, Italienisch
Extras Bildergalerie, Trailer, Booklet (laut Herstellerangaben liegt ein Booklet bei, das Rezensionsexemplar wurde ohne verschickt)
Preis ca. 13 EUR
Bewertung sehr gut, technisch gut