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rezensionen

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03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
28.01. Die Engel von St. Pauli
21.01. Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01. Die Mörderklinik
12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
30.10. Die Heuchler
10.10. X 312 … Flug zur Hölle...
03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

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Once upon a time in China II

Jet Li Nr. 2: alle Filme

Once upon a time in China II

„Rebellen wollen die westlichen Geschäftsleute, die das Land beherrschen, vertreiben und gehen skrupellos gegen diese vor. Angeführt werden die Rebellen von einem fanatischen Visionär, der allem Fremdländischen den Krieg erklärt hat. Nun ist es an Chinas Nationalhelden Wong-Fei Hung, dem Treiben ein Ende zu setzen. Er dringt in die Reihen der Rebellen ein und trifft dort auf einen unverwundbaren Superkrieger“ (Splendid).

Der zweite Teil um den chinesischen Helden Wong Fei Hung macht bei der Inszenierung seiner Hauptfigur konsequent da weiter, wo der erste Teil aufgehört hatte. Moralisch steht Wong Fei Hung über den Dingen und ist keineswegs einer, der im ersten Teil aus Prinzip gegen die Westmächte angetreten ist. War es dort deren verbrecherisches Treiben gegenüber den Chinesen, das gepaart mit einer gehörigen Portion Arroganz dafür gesorgt hat, dass Wong Fei Hung eingreifen musste, so macht im zweiten Teil eine chinesische Sekte Ärger. Ihr Fanatismus gegenüber allem Fremden ruft Wong Fei Hung auf den Plan, der diesmal auf Seiten der Briten und einiger chinesischer Kräfte kämpft, welche die ideologisch motivierte Gewalt der Sekte des weißen Lotus nicht dulden wollen.

Immer wenn Unrecht im Spiel ist, taucht Wong Fei Hung auf, um für den notwendigen Ausgleich zu sorgen. Seine Position markiert innerhalb der Filme die des moralischen Rechts. Dank seiner außerordentlichen Kampfkünste ist er in der Lage, seine Aufgabe zu erfüllen. Dabei setzt Regisseur Tsui Hark zusammen mit seinem Actionchoreographen Woo-pin Yuen gegenüber den Kampfszenen des ersten Teils noch einen drauf. Die einzelnen Kämpfe sind dramaturgisch kompakter als im ersten Teil und strahlen auf diese Weise trotz ihrer spielerischen Eleganz eine größere Wuchtigkeit aus. Diese Rasanz korrespondiert mit der Erzählung, die weniger episodisch aufgebaut ist, als das noch im vorangegangenen Film der Fall war. Gleich zu Beginn wird der Weiße Lotus als Feind aufgebaut, mit dem es Wong Fei Hung zu tun bekommt.

So entwickelt sich ein geschlossener Handlungsbogen, innerhalb dessen Tsui Hark auch noch die notwendige Zeit findet, um die Beziehung der Figuren zueinander zu festigen. So entwickelt er die zarte Bande zwischen Wong Fei Hung und der 13. Tante, hier Cousine Yee genannt, fort. In einer der schönsten Szenen des Films machen sich die Schatten der beiden selbständig, um ein gemeinsame Tänzchen zu wagen. Diese subtile Romantik spiegelt das Verhältnis der beiden kongenial wieder. Sie sind letztlich die zwei Königskinder, die nicht zueinander kommen, aber ihre Schatten sehnen sich nach der Zweisamkeit. Sowohl ihre zurückhaltende Art als auch die Verhältnisse verhindern, dass sie sich wirklich näher kommen. Denn immer wenn kurzzeitig Ruhe eingetreten ist, zieht die Dramatik wieder an. Dabei steht Jet Li als Wong Fei Hung mit Donnie Yen ein charismatischer Feind gegenüber. Ihre Kämpfe leben von der Energie zweier absoluter Kampfkunstkönner. Für den Zuschauer ist das ein Genuss.

Bildqualität

Das Bild der Bluray ist erfreulicherweise besser als beim ersten Teil. Defekte treten so gut wie gar nicht in Erscheinung. Das Rauschen wurde auf ein geringes Maß reduziert. Die Schärfe überzeugt mit klaren Konturen und einem angenehmen Detailreichtum, wobei Nahaufnahmen gegenüber Totalen noch einmal schärfer aussehen. Natürlich liefert die Bluray keine Schärfe wie bei einem aktuellen Film, aber sie landet etwas über DVD-Niveau. Die erdigen Farben werden weitgehend gut wiedergegeben, manche Szenen wirken allerdings leicht blass. Der Kontrast ist in wenigen Szenen leicht flau, so dass sich nicht alle Elemente gut voneinander abheben, meistens leistet er sich aber keine Schwächen.

Tonqualität

Die deutsche DTS-HD-Master-5.1-Tonspur liefert eine gute Sprachqualität, da die Dialoge einwandfrei verständlich sind. Die vorderen Lautsprecher werden recht gut ausgenutzt, ein echter Raumklang oder eine Wuchtigkeit stellt sich aber nicht ein. Insofern ist die Qualität letztlich mit den DTS-2.0-Tonspuren vergleichbar. Jet Li wird hier übrigens nicht mehr von Simon Jäger gesprochen, so dass die Basis des deutschen Tons wohl die alte Synchronisation ist. Der kantonesische Originalton im DTS-2.0-Format ist erfreulicherweise deutlich besser als beim ersten Teil und liefert kein dumpfes sowie verzerrtes Klangbild mehr. Stattdessen liegt eine klare Dialogwiedergabe vor und die Stereofront wird in ihrer Bandbreite gut genutzt.

Stefan Dabrock

18.03.2010

   
Originaltitel Wong Fei Hung II: Nam yi dong ji keung (HK 1992)
Länge 112 Minuten (24p)
Studio Splendid
Regie Tsui Hark
Darsteller Jet Li, Rosamund Kwan, Donnie Yen, Siu Chung Mok, David Chiang, Xin Xin Xiong, Paul Fonoroff, Tielin Zhang, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, DTS 2.0 Deutsch, Kantonesisch
Untertitel Deutsch
Extras Trailer
Preis ca. 13 EUR
Bewertung sehr gut, technisch angesichts des Filmalters gut