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rezensionen

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15.09. Der Koloss von Konga
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kurzrezension

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Machtfrage Löwentanz

Once upon a time in China III

Jet Li Nr. 3: alle Filme

Once upon a time in China III

Im dritten Teil der „Once upon a time in China“-Reihe verkörpert Jet Li erneut Wong Fei Hung, bevor er für zwei Teile pausierte und erst wieder in „Once upon a time in China and America“ (Regie: Sammo Hung Kam-Bo, HK 1997) die Rolle des berühmten chinesischen Arztes sowie Kung Fu Meisters übernahm.
In Peking besuchen Wong Fei Hung, Tante oder Cousine Yee - je nach Film wechselt die Bezeichnung – sowie Leung Fun den Vater Wong Fei Hungs. Dort ist die Szenerie in Aufruhr, weil die örtlichen Kampfkunstschulen angesichts des bevorstehenden Löwentanzwettbewerbs aneinandergeraten. In dem Wettbewerb sollen die Schulen im Kampf um eine Trophäe gegeneinander antreten. Wer gewinnt, darf sich als beste Schule der Stadt feiern lassen, was mit Anerkennung und Macht verbunden ist. Da es um viel Prestige geht, beginnen die Auseinandersetzungen schon im Vorfeld des Wettbewerbs. Mit unredlichen Tricks versuchen die jeweiligen Schulen, sich einen Vorteil zu verschaffen. Wong Fei Hung versucht zu vermitteln, wird aber deswegen selbst als Feind betrachtet. Während er damit beschäftigt ist, die Wogen wenigstens notdürftig zu glätten, braut sich noch eine andere Gefahr zusammen. Die Russen wollen den Wettbewerb nämlich für eine Verschwörung gegen den chinesischen Ministerpräsidenten nutzen.

Mit dem dritten Teil baut die Reihe langsam ab, kann sich aber noch auf einem sehr ordentlichen Niveau halten. Erzählerisch gelingt es Tsui Hark nicht, der Beziehung zwischen Wong Fei Hung und Tante Yee, etwas neues abzugewinnen. Beide schlingern immer noch umeinander herum. Diesmal ist das der Fall, weil es Wong Fei Hung nicht fertig bringt, seinem Once upon a time in China III Vater zu erzählen, dass er Yee heiraten möchte. Um die Liebesgeschichte mit etwas mehr Dramatik zu versehen, führt Hark zu Eifersuchtszwecken einen russischen Gesandten ein, der ganz offensichtlich in Yee verliebt ist. Der Konflikt wirkt leider recht hölzern, weil Hark nicht vermitteln kann, aus welchem Grund Wong Fei Hung in dem Russen überhaupt einen Konkurrenten erkennt. Yee hat so offensichtlich nur ein Interesse an Wong Fei Hung, dass der Konflikt aufgesetzt bleibt. Immerhin kommt dem Gesandten noch eine weitere Rolle innerhalb des politischen Komplotts zu, so dass die Verknüpfung aus persönlicher sowie übergeordneter Dramatik halbwegs funktioniert. Das Gerüst der Erzählung ist intakt, nur die Ausarbeitung weniger elegant. Im Ergebnis mangelt es dem Film dadurch aber an emotionaler Intensität. Das ist sein Schwachpunkt. Dafür fährt er eine Vielzahl an Kämpfen auf, die zwar nicht so einfallsreich mit der jeweiligen Umgebung spielen, wie das in den ersten beiden Teilen der Fall war, dafür aber sehr dynamisch sind. Wucht ersetzt auch auf dieser Ebene die Eleganz, bei den Kämpfen ist das aber im Gegensatz zur Erzählung emotionaler Konflikte kein Problem, da beides seinen Reiz hat.

Bildqualität

Once upon a time in China III

Die Bildqualität kommt nicht mehr ganz an den zweiten Teil heran und siedelt sich zwischen erstem und zweiten Teil an. Während die ersten Minuten des Films deutlich rauschen und das Bild matschig aussieht, ändert sich das schnell zu einer Qualität, bei der sich Szenen unterschiedlicher Güte abwechseln. Vor allem Innenaufnahmen, die einzelne Figuren groß ins Bild setzen, überzeugen mit einer guten Schärfe. Detailfreude und Konturenschärfe können überzeugen. Außenaufnahmen sehen häufig relativ weich aus, so dass die Konturen nicht sauber dargestellt werden. Das Bild sieht etwas matschig aus. Teilweise kommt es bei einigen Aufnahmen an den Bildrändern zu deutlichen Unschärfen. Hinzu kommt, dass die Farben zwischendurch bei einigen Aussenaufnahmen etwas ausgebleichter wirken, als es die reduzierte, auf den historischen Kontext ausgerichtete Optik erklärt. Szenen mit einem sichtbaren analogen Rauschen und solche, bei denen kein Rauschen zu sehen ist, wechseln sich ab. Der Kontrast ist weitgehend sehr ordentlich.

Tonqualität

Wie Teil Eins wurde auch Teil Drei neu synchronisiert, so dass Jet Lis etatmäßiger Sprecher der Hollywoodfilme Simon Jäger wieder mit an Bord ist. Für Teil Zwei hat Splendid keine neue Synchronisation angefertigt. Die neue deutsche Tonspur besitzt eine gute Wiedergabequalität der Dialoge, die ohne Verzerrungen klar verständlich sind. Der Raumklang der DTS-HD-Master-5.1-Tonspur hält sich allerdings wie bei den anderen Teilen in Grenzen, so dass er dem DTS-2.0-Format kaum überlegen ist. Der kantonesische Ton, der nur im DTS-2.0-Format vorliegt überzeugt wie bei Teil Zwei. Die Stereofront wird dynamisch ausgenutzt, die Dialoge werden klar wiedergeben.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer.

Fazit

„Once upon a time in China III“ kann nicht ganz an die Qualität der ersten beiden Teile anknüpfen, liefert aber ordentliche Kampfkunstunterhaltung. Die Erzählung der Konflikte funktioniert als Gerüst hinreichend, um die Kämpfe miteinander zu verknüpfen. Die Action ist nicht so elegant choreographiert wie bei den ersten beiden Teilen, kann aber mit Wuchtigkeit punkten. Technisch ist die Bluray uneinheitlich.

Stefan Dabrock

04.04.2011

   
Originaltitel Wong Fei Hung ji saam: Si wong jaang ba (HK 1993)
Länge 111 Minuten (24p)
Studio Splendid
Regie Tsui Hark
Darsteller Jet Li, Rosamund Kwan, Siu Chung Mok, Xin Xin Xiong, John Wakefield, Shun Lau, Cunzhuang Ge, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, DTS 2.0 Deutsch, Kantonesisch
Untertitel Deutsch
Extras Trailer
Preis ca. 13 EUR
Bewertung ordentlich, technisch uneinheitlich