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Auf dem Parcours gegen das Böse

Das Phantom

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Das Phantom

Der Held ohne Superkräfte, aber mit viel Enthusiasmus und einer geheimnisvollen, Jahrhunderte umfassenden Historie wurde für eine Mini-TV-Serie adaptiert: Das Phantom.
Der rebellische Parcours-Spezialist Chris Moore (Ryan Carnes) wird seit Jahren von ein und demselben Albtraum verfolgt. Immer wieder befindet er sich mit einer ihm unbekannten Frau in einem Auto, das in rasender Flucht von einem anderen Gefährt aus beschossen wird und schließlich im Fluss landet. Nachdem er bei einem seiner halsbrecherischen Parcours-Läufe durch New York die sympathische Rettungssanitäterin Renny (Cameron Goodman) kennen gelernt hat, weil sich sein Freund verletzt hatte, tauchen plötzlich ein paar mysteriöse Gestalten unter Wortführung Abel Vandermaarks (Jean Marchand) bei Chris auf, die ihm erklären, er sei gar nicht der leibliche Sohn seiner Eltern. Zunächst weist Chris die Enthüllungen brüsk von sich, sucht aber Schutz bei Vandermaark und seinen Getreuen, als er feststellen muss, dass seine Adoptiveltern ermordet wurden und er der nächste auf der Liste der Mörder ist. Jetzt erfährt er die wahren Hintergründe seiner Herkunft. Chris ist in Wirklichkeit Kit Walker, der Sohn des bis dahin letzten vor ein paar Jahren verstorbenen Phantoms. Er soll in die Fußstapfen seines Vaters treten und das Böse, allen voran die berüchtigte Singh-Bruderschaft bekämpfen, die einen teuflischen Plan verfolgt. Seine privaten Kontakte aber muss er abbrechen, um die Zurückgelassenen nicht in Gefahr zu bringen.

Die Macher haben sich Mühe gegeben, die dreistündige Miniserie mit ordentlichem Tempo in Szene zu setzen. Die Ereignisse schreiten durch ihre Dramatik getrieben voran, ohne dass es nennenswerte Pausen im Showdown der Enthüllungen gibt. Dabei ist es gelungen, auch die Hintergrundgeschichte um die Figur des Phantoms und seine Entstehung im Jahr 1536 kompakt einzuflechten. Bei der Inszenierung der äußeren Dynamik des Geschehens, die durch das verbrecherische Treiben der Singh-Bruderschaft sowie die anfängliche Enthüllung gegenüber Chris dominiert wird, leistet sich Regisseur Paolo Barzman keine Schwächen. Chris wird von einem Menschen, der als kleiner Junge sowie als Student durch innere Dämonen aufgescheucht wurde, zu einem Getriebenen seiner Umgebung. Die Sturm der Ereignisse löst die Lethargie ab, in der die Albträume der Vergangenheit immer wieder ihr Werk verrichten Das Phantom konnten. Chris bekommt die Chance, die ungelösten Konflikte zu bewältigen, indem er Kit Walker, das neue Phantom wird. Insofern reflektiert die Kraft der zunehmenden Dramatik die angestaute Energie unterdrückter Probleme bei Chris. Während der Einstieg in die Geschichte sowie die Fortführung des Konfliktes mit der Singh-Bruderschaft gelungen ist, versäumt Barzman, den Bewältigungsprozess der Hauptfigur auszuformulieren. Auch wenn es ein paar Dialogzeilen gibt, in denen sich Chris mit seinem bisherigen Leben auseinandersetzt, das er von einen Tag auf den anderen zurücklassen musste, er nimmt die umwälzenden Veränderungen mit erstaunlicher Lässigkeit hin. Kaum einmal ist Trauer, Verunsicherung oder sonst irgendein fundamentales Gefühl zu spüren, das der Radikalität der Ereignisse gerecht wird. Der Film scheitert daran, die Wandlung seiner Hauptfigur, die nur an der Auseinandersetzung mit den Veränderungen und Enthüllungen nachvollziehbar wäre, auszuarbeiten. Barzman setzt auf den reinen Showdown der äußeren Ereignisse, das Innenleben der Figuren interessiert ihn nur am Rande, weil es nicht ganz ignoriert werden kann. So bleibt ein amüsantes Spiel mit den Komponenten der Phantom-Figur übrig, den Kern der Geschichte aber muss man sich selbst denken.

Bildqualität

Das Phantom

Das saubere Bild der Bluray verfügt über eine zwiespältige Schärfe. Die Konturen sind zumeist klar, wirken aber oftmals überschärft, während die Details dazwischen weniger deutlich herausgearbeitet werden. Im Ergebnis hat das Bild einen künstlichen Charakter. Die Farben sind recht kräftig, könnten aber etwas mehr Intensität vertragen. Der ausgewogene Kontrast leistet sich keine Schwächen. Die Körnigkeit des Bildes fällt der schwankend aus. Auf Szenen ohne eine entsprechende Optik, folgen Aufnahmen mit deutlichem Rauschen.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren verfügen über verständliche Dialoge, die ohne Störungen ausgewogen mit den übrigen Geräuschen abgemischt wurden. Bei den Actionszenen bekommen auch mal die hinteren Lautsprecher etwas zu tun, meistens spielt sich das akustische Geschehen aber auf den vorderen Lautsprechern ab. Insgesamt eine solide räumliche Kulisse.

Extras

Bonusmaterial existiert nicht.

Fazit

Die Mini-Serie „Das Phantom“ überzeugt mit seiner temporeichen Inszenierung, schafft es aber nicht die fundamentalen Konflikte der Hauptfigur auszuarbeiten. Deswegen bleibt der zentrale Teil des Geschichte unterbelichtet, so dass nur noch ein nettes Spiel mit ein paar äußeren Handlungskomponenten übrig bleibt. Technisch ist die Bluray recht gut.

Stefan Dabrock

07.09.2011

   
Originaltitel The Phantom (Kanada 2009)
Länge 182 Minuten (1080i)
Studio Koch Media
Regie Paolo Barzman
Darsteller Ryan Carnes, Sandrine Holt, Cameron Goodman, Jean Marchand, Cas Anvar, Ron Lea, Isabella Rossellini, Ivan Smith, Luis Oliva, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras -
Preis ca. 17 EUR
Bewertung unausgegoren, technisch recht gut