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rezensionen

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Terence hat's nochmal gemacht

Doc West – Nobody ist zurück

Doc West – Nobody ist zurück

Terence Hill kann sich auch im gesetzten Alter – zum Produktionszeitpunkt des Films war er 70 Jahre alt – nicht vom Westerngenre trennen. Unter den Fittichen der De Angelis Brüder entstand in den USA ein TV-Zweiteiler um Doc West und Maurizio de Angelis, zusammen mit seinem Bruder Guido früher als Oliver Onions bekannt, hat die Musik beigesteuert.
Doc West (Terence Hill) verfolgt ein paar Banditen, die bei einem Überfall eine gehörige Menge Geld erbeutet haben. Ein Teil der Dollars gehört auch West. Bei dem Versuch, die Räuber zu stellen, landet er in einem kleinen Westernkaff, in dem es hoch her geht. Die Mitchells und die Bakers streiten sich, wem ein Stück Land gehört. Die Auseinandersetzung droht immer weiter zu eskalieren, erste Gewalttaten wurden bereits verübt. Sheriff Roy Basehart versucht mit der ganzen Kraft seiner Autorität, den Frieden zu bewahren, aber das fällt immer schwerer. West, der nicht nur die Räuber verfolgt, sondern als professioneller Kartenspieler unterwegs ist, macht sich gleich unbeliebt, indem er einen Handlanger Mitchells beim Poker besiegt. Zunächst landet West im Knast, weil er des Falschspiels beschuldigt wird. Basehart weiß natürlich, dass West unschuldig ist, sieht sich aber gezwungen, den Spieler erst einmal in Gewahrsam zu nehmen, um den Frieden zu gewährleisten. Langsam raufen sich West und der Sheriff zusammen, um die Fehde zu befrieden.

„Doc West – Nobody ist zurück“ funktioniert als zahme Familienunterhaltung mit leichten Humoranflügen, aber ohne ein tieferes Fundament. Das gilt sowohl für die abgehandelten Konflikte, die sich alle mit einer flockigen Leichtigkeit in Wohlgefallen auflösen, wenn erst einmal an ihrer Lösung gearbeitet wird, als auch für die Schauwerte.
Hills Figur Doc West schleppt ein Trauma mit sich herum, dem sie sich schließlich stellen muss. Das findet aber auf eine unspektakulär gradlinige Weise statt, die keine Reibungsflächen offenbart. So wird die Moral entwertet, dass man sich mit seinen Dämonen beschäftigen muss Doc West – Nobody ist zurück und Verdrängung der falsche Weg ist, weil die Lösung Doc West ohne Aufwand zufliegt. Das ist eine Spur zu idealistisch harmonisch gedacht. Das gleiche gilt für den Konflikt zwischen den beiden Familien, der schließlich auch auf eine eher drollige Weise angegangen wird. So bleibt eine souveräne Drehbuchkonstruktion übrig, die alle Fäden nahezu idealtypisch im Finale miteinander verknüpft, aber nicht mehr als ein Gerippe ist. Es fehlt das Fundament, das aus der klaren Abfolge der Ereignisse mit erwartbarem Ende ein lebendiges Geschehen macht, dessen Emotionen und Probleme etwas bedeuten können.
Auch die Schauwerte stellen keine Qualitäten über die harmlose Handlung. Die amerikanische Landschaft ist hübsch, erinnert aber immer etwas zu sehr an Werbeclips, das Westernstädtchen hat seinen Reiz, wirkt aber etwas zu sauber, um für Atmosphäre zu sorgen. Schießereien oder Verfolgungsjagden gibt es aufgrund des Familienfilmcharakters ohnehin nicht.

Bildqualität

Doc West – Nobody ist zurück

Das Bild der Bluray verfügt über eine saubere Schärfe, die auch durch die Körnigkeit des Materials nicht nennenswert geschmälert wird. Die Konturen als auch die Details werden gut bis ordentlich abgebildet. Teilweise wirkt die Schärfe sogar sehr gut. Bei Bewegungen wirkt das Bild aber leicht weich. Die Farben reproduzieren den rötlich-erdigen Look der Landschaft zumeist gut wieder. Teilweise ist aber ein leichter Gelbstich bemerkbar. Der Kontrast überzeugt mit einer weitgehend ausgewogenen Qualität, die auch bei dunklen Szenen keine Details verschluckt.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-7.1-Tonspuren verfügen über unterschiedlich abgemischte Dialoge. Während die Sprache beim englischen Original zu leise klingt, so dass sie ein ums andere Mal durch die präsente Musik übertönt wird, funktioniert das Verhältnis zwischen den Dialogen und der sonstigen Kulisse bei der deutschen Synchronisation besser. Die räumliche Abmischung nutzt ansonsten alle Kanäle voll aus und sorgt dafür, dass Nebengeräusche auch mal aus den hinteren Kanälen kommen. Direktionale Effekte gibt es aber nicht.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus einer etwa siebenminütigen „Behind the Scenes“-Rolle, die reinen Werbecharakter hat, und dem Trailer.

Fazit

„Doc West – Nobody ist zurück“, der erste Teil eines zweiteiligen TV-Western, präsentiert harmlose Familienunterhaltung, bei der die Figuren die Konflikte nicht überwinden, sondern nur warten müssen, bis sich eine leichte Gelegenheit zur Lösung bietet. Technisch weist die Bluray beim Ton und beim Bild leichte Schwächen auf.

Stefan Dabrock

13.01.2012

   
Originaltitel Doc West (Italien 2009)
Länge 97 Minuten (24p)
Studio Sunfilm
Regie Giulio Base, Terence Hill
Darsteller Terence Hill, Paul Sorvino, Boots Southerland, Adam Taylor, Clare Carey, Alessio Di Clemente, Micah Alberti, Linus Huffman, Maria P. Petruolo, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 7.1 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras Trailer
Preis ca. 15 EUR
Bewertung harmlos, technisch mit leichten Schwächen