rezensionen

30.03.	Paul Temple und der Fall Marquis
03.03.	Die weiße Mafia
16.02.	Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02.	Im Dutzend zur Hölle
28.01.	Die Engel von St. Pauli
21.01.	Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01.	Die Mörderklinik
12.12.	Paul Temple: Jagd auf Z
27.11.	Die drei Supermänner räumen auf
30.10.	Die Heuchler
10.10.	X 312 … Flug zur Hölle...
03.10.	Das Todeslied des Shaolin
15.09.	Der Koloss von Konga
26.08.	Das Omen des Bösen
11.08.	Menschen im Hotel
06.08.	Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11.	Return of the Warrior
30.05.	Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05.	Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04.	True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

dvd

Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod

„1937: Spanien im Bürgerkrieg. Ein Clown, von Milizen zwangsrekrutiert, findet sich, bewaffnet mit einer Machete, in einem Blutbad gegen die Faschisten wieder. Jahre später tritt dessen Sohn Javier in die Fußstapfen seines Vaters und findet als \"trauriger Clown\" in einem Zirkus Arbeit. Dessen Star ist Sergio, ein nach außen hin \"lustiger Clown\", der sich jedoch hinter den Kulissen als brutaler Sadist entpuppt. Darunter leidet vor allem seine Freundin Natalia. Als diese Gefallen an Javier findet, ist das der Anfang eines erbitterten Kampfes zwischen den beiden Clowns um die Gunst der schönen Artistin“ (Koch Media).

Die Methode Wahnsinn ist Alex de la Iglesias künstlerisches Elixier, mit dem er seine Filme jenseits jeglicher Normalität anreichert. Auf der Suche nach den Kräften, die in der Lage sind, die menschliche Seele auseinanderzureißen, ist er in der spanischen Geschichte der Franco-Zeit fündig geworden. Die beiden Zirkusclowns repräsentieren die Befindlichkeit eines Volkes, das unter dem diktatorischen System zu zerbrechen droht. Die Willkürherrschaft des lustigen Clowns und die erst dezente, dann wagemutige und schließlich dem Wahnsinn verfallene Rebellion des traurigen Clowns verbinden sich in de la Iglesias zwischen Groteske, Drama, Komödie, poetischer Reflexion und Actionfilm pendelndem Parforceritt zu einem symbolischen Abbild des gesellschaftlichen Zustands in Spanien. Ein Volk zwischen Agonie und Selbstzerfleischung leidet wie die übrigen Zirkusartisten stumm oder schwingt sich zu brutalen Ausfallreaktionen auf, die dem klaren Verstand zu wider laufen, weil die Emotionen die Kontrolle übernommen haben.
Die Hysterie der Montage und die Bilderarrangements, die immer wieder auseinanderzubersten drohen, reflektieren den inneren Zustand der Figuren. De la Iglesia ist die perfekte Symbiose aus Bildern und Handlung gelungen, die mit rabiatem Tempo die Kraft des Wahnsinns auf den Zuschauer loslässt. Eine Kraft, die in der Seele des Menschen angelegt ist, so dass sie sich beim Ansehen des Films noch verstärkt.

Bildqualität

Das saubere Bild der DVD kann für einen aktuellen Film leider nicht ganz überzeugen. Immer wieder wirken die Szenerien weich, weil Konturen und Detailreichtum nicht den aktuellen Standard erreichen. Das ist angesichts der Bildgewalt des Films etwas schade. Die reduzierte Farbpalette aus Grau- und Brauntönen wurde demgegenüber sehr gut auf die DVD übertragen. Auch der Kontrast liefert eine ordentliche Vorstellung ab. Rauschen gibt es nicht.

Tonqualität

Die DD-5.1-Tonspuren verfügen über eine ordentliche, räumliche Atmosphäre, die immer wieder auch die hinteren Lautsprecher miteinbezieht. Dadurch entsteht ein halbwegs präsentes Akustikgefühl, das durch die dynamische Musik zusätzlich befeuert wird. Die Dialoge sind gut verständlich.

Stefan Dabrock

23.06.2012

Originaltitel	Una balada trist de trompeta (Spanien 2010)
Länge	101 Minuten (Pal)
Studio	Koch Media
Regie	Alex de la Iglesia
Darsteller	Carlos Areces, Antonio de la Torre, Carolina Bang, Manuel Tallafé, Alejandro Tejerías, Manuel Tejada, Enrique Villén, Santiago Segura, u.a.
Format	1:2,35 (16:9)
Ton	DTS 5.1 Deutsch, DD 5.1 Deutsch, Spanisch
Untertitel	Deutsch
Extras	Alex de la Iglesia in Berlin, Making Of, Produktionstagebuch, Spezialeffekte, Promo, Teaser, Trailer
Preis	ca. 16 EUR
Bewertung	sehr gut, technisch durchschnittlich