Bikinis und Harpunen

Heiße Katzen

Seit es die James Bond-Filme gibt, existieren auch ihre Epigonen und Parodien. Von frühen Varianten bis zur Austin Powers-Serie reichen die komödiantischen Bearbeitungen des Agenten-Genres, die hoch im Kurs stehen. Im Jahr 1968 war die humorvolle Variante jedoch noch so frisch, dass man nicht darauf angewiesen war, die Handlung als reine Nummernrevue aufzulösen. Stattdessen erzählt „Heiße Katzen“ eine Geschichte, die in ihrer Einfachheit direkt aus einem Bond-Spektakel stammen könnte. Ein internationales Verbrechersyndikat versucht selbstverständlich, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ihre Methoden schrecken vor Leichen nicht zurück, die dementsprechend oftmals auftauchen. Top-Agenten Hugh „Bulldog“ Drummond nimmt sich des schwierigen Falles an, um diie Welt vor einer Kkatastrophe zu bewaren. Bei seinen turbulenten und gefährlichen Ermittlungen stößt er vor allem auf eins: tödliche Frauen, die im Dienst des Syndikat-Chefs stehen.

Ralph Thomas inszeniert eine in sich geschlossene Geschichte, die dem Film die dramaturgische Stärke verleiht, welche eine Nummernrevue niemals haben könnte. Thomas nimmt die Ermittlungsarbeit, die Gefahr für die Welt und die Figuren so ernst, dass man mit Ihnen leiden kann. An keiner Stelle versucht er, das erzählerische Gerüst lächerlich zu machen oder es mit Hilfe von Clownsnummern einem zappeligen Humor zu Heiße Katzen opfern, wie es Mike Myers in Austin Powers gemacht hat. Alle filmischen Mittel stehen im Dienste einer faszinierenden Pulp-Atmosphäre, in der verschiedene Klischees zu wunderbaren Szenen gebündelt werden. Frauen in Bikinis tauchen mit Harpunen bewaffnet durch das Meer, entsteigen diesem fast wie einst Ursula Andress im ersten Bond und töten einen Gegner des Syndikats. Wiedererkennungswert und Überraschung sorgen für den griffigen Bezug zum Angentengenre und den frischen Umgang mit den Vorbildern. Einer der schönsten Einfälle ist eine Zauberschachpartie auf Leben und Tod, die bis zu ihrem Ende perfekt inszeniert wurde. Spannung und Design treffen sich zu einem Zweiklang, in dem Beides seine wohlverdiente Berechtigung hat: Parodie und Spannung.

Bildqualität

Heiße KatzenDie DVD überzeugt durch eine kongeniale Wiedergab des bunten Gewandes, das der Film gekleidet ist. Altersgemäß kommt die Vorlage nicht ohne Rauschen aus. Es ist aber nur bei einigen Außenaufnahmen stärker sichtbar. Die Innenaufnahmen weisen fast durchgehend ein ordentliches Bild auf. Der Schwarzlevel fällt kräftig aus und der Kontrast siedelt sich in einem angenehm mittleren Bereich an. Die Schärfe ist meistens gut, lediglich ein paar Totalen machen einen leicht verwaschenen Eindruck. Vor dem Hintergrund des Filmalters handelt es sich um einen guten Transfer.

Tonqualität

Der Ton liegt in einem englischen sowie einem deutschen 2.0-Format vor. Beide Spuren machen eine gute Figur. Die englische weist gegenüber der deutschen ein leichtes Grundrauschen auf, das jedoch nie störend wirkt. Die Musik kommt wunderbar swingend zur Geltung und die Dialoge sind klar und verständlich.

Extras

Das Bonus-Material besteht aus dem Trailer, einer Fotogalerie und einem Trailer zur Fortsetzung.

Fazit

„Heiße Katzen“ überzeugt als ebenso humorvolle wie spannende Parodie und Hommage an den Angententhriller. Technisch ist die DVD ordentlich.

Stefan Dabrock

   
Originaltitel Deadlier than the Male (GB 1966)
Länge 94 Minuten (Pal)
Studio Koch Media
Regie Ralph Thomas
Darsteller Richard Johnson, Elke Sommer, Sylvia Koscina, Nigel Green, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras Fotogalerie, Trailer, Trailer der Fortsetzung „Some Girls Do“
Preis ca. 7 EUR
Bewertung gut, technisch ordentlich