Buntes Mottenmärchen

Mothra – Das Siegel der Elias

Mothra TrilogieDieser Film ist als Einzel-DVD bereits erhältlich. Die gesamte Trilogie (Das versunkene Königreich , King Ghidorah kehrt zurück) ist ebenfalls bereits erschienen.

 

 

 

 

Bereits 1961 erhielt die Riesenmotte Mothra ein eigenes Abenteuer und bedrohte laut dem deutschen Titel („Mothra bedroht die Welt“) unseren Planeten. Mitte der 90er Jahre griff Toho den beliebten Nachtfalter, der in der Zwischenzeit diverse Godzilla-Filme bereicherte, wieder auf, um ihm eine eigene Trilogie zu spendieren. In „Mothra – Das Siegel der Elias“, dem ersten der drei Werke, wird das titelgebende Siegel bei Waldrodungsarbeiten in Japan gebrochen. Es bannte das dreikköpfige Monster Desghidorah. Die Vorfahren der beiden Elias Moll und Lora – bei den Elias handelt es sich um handtellergroße Frauenwesen mit einer besonderen Beziehung zu Mothra – haben vor vielen Jahren den zerstörerischen Desghidorah auf diese Weise unschädlich gemacht. Um endgültig aus dem Gefängnis zu entkommen, benötigt das dreiköpfige Monster Hilfe von Außen, die in Form der bösen Belvera naht. Als Schwester von Moll und Lora ist sie genauso groß und fliegt auf einem Miniaturdrachen durch die Luft. Belvera ist hinter dem Siegel her, dessen Kräfte sie zur Befreiung Desghidorahs benötigt. Ein Angestellter der Waldrodungsfirma hat es abber bereits seiner kleinen Tochter als Amulett geschenkt. Neben Belvera machen sich auch Moll und Lora mit einer Miniaturausgabe Mothras auf den Weg zu dem kleinen Mädchen, um es vor ihrer bösen Schwester zu schützen. Aber schon bald zeigt sich, das die altgewordene Mothra selbst eingreifen muss, um die Welt vor der Vernichtung zu retten.

Gut und Böse sind innerhalb des Films so eindeutig wie im Märchen auf die handelnden Personen aufgeteilt. Den freundlich gesinnten Wesen Moll und Lora steht die böse Schwester Belvera gegenüber, welche nicht nur auf einem fiesen, kleinen Drachen fliegt, sondern auchganz in schwarz gekleidet ist. Das Muster gute Fee gegen böse Fee setzt sich bei den Monstern in ebenso eindeutiger Weise fort. Desghidorah will die Welt zerstören, Mothra dem Ansinnen Einhalt gebieten. Okihiro Yoneda nutzt die märchenhafte Eindeutigkeit der Geschichte dazu, ein buntes Spektakel in Szene zu setzen, das einen brillanten Höhepunkt im ersten Drittel des Films findet, als sich Belvera auf ihrem Drachen sowie Moll und Lora auf ihrer Minimotte in der Wohnung des kleinen Mädchens bekämpfen, das im Besitz des Siegels ist. Wüste Flugmanöver unter Wohnzimmertischen oder zwischen Regalen gepaart mit Laserstrahlen des kleinen Drachen sorgen für ein furioses Szenario. Der Tempowille setzt sich auch in den Schlachten der großen Monster fort, bei denen zwar keine Städte in Schutt und Asche gelegt werden, weil sie in weitgehend unbewohntem Gebiet stattfinden, die aber dennoch ausgesprochen rasant daher kommen. „Mothra – Das Siegel der Elias“ überzeugt als schnelles Monstermärchen, dessen klares Gut-Böse-Schema viel Raum für Monsteraction lässt.

Bildqualität

Bilddefekte oder Dreckspuren treten kaum in Erscheinung, was bei gut zehn Jahre alten asiatischen Filmen nicht unbedingt selbstverständlich ist. Das Bild selbst sieht sehr körnig aus, was die Schärfe ein wenig beeinträchtigt. Das gilt vor allem für die Hintergründe. Ansonsten siedeln sich Detailfreudigkeit und Konturenschärfe auf gutem Niveau an. Auch die Farbwiedergabe überzeugt mit satten Tönen, welche durch einen gelungenen Kontrast unterstützt werden. Neben ein bisschen Blockrauschen treten sonstige Rauschmuster nicht nennenswert in Erscheinung.

Tonqualität

Der japanisch 2.0-Ton ist leider nur mit festen deutschen Untertiteln auf der DVD enthalten. Wer ohnehin kein japanisch spricht, wird sich daran nicht stören, für alle anderen ist es aber ärgerlich. Die Dialoge sind klar und verständlich, Rauschen gibt es nicht. Die Dynamik fällt für einen Monsteractionfilm aus den 90er Jahren ein wenig flach aus. Wer es unbedingt möchte kann sich auch einen deutschen 5.1-Upmix anhören.

Extras

Bonusmaterial liegt nicht vor.

Fazit

„Mothra – Das Siegel der Elias“ liefert ein buntes Spektakel mit einer einfachen Geschichte. Die klare Symbolik aus gute Feen gegen böse Fee rückt den Film so stark in Märchennähe wie sonst kaum im Monsterfilmgenre üblich. Technisch ist die DVD ordentlich.

Stefan Dabrock

   
Originaltitel Mosura (Japan 2006)
Länge 100 Minuten (Pal)
Studio Splendid
Regie Okihiro Yoneda
Darsteller Megumi Kobayashi, Sayaka Yamaguchi, Aki Hano, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Japanisch (mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln)
Untertitel Deutsch
Extras -
Preis ca. 20 EUR
Bewertung gut, technisch ordentlich