„Texas ist ja nicht einmal ein Staat. Wie groß kann es schon sein?“

Zwei tolle Kerle in Texas

Zur Zeit der Filmhandlung ist diese Frage durchaus berechtigt, da Texas damals noch nicht Teil der Vereinigten Staaten war. Schnoddrige Unwissenheit, die auch ironischer Sarkasmus sein kann, eignet sich zudem seit jeher für das Genre der Komödie. „Zwei tolle Kerle in Texas“ erhebt den Aufeinanderprall verschiedener Mentalitäten mit ihrer Unwissenheit gegenüber der jeweils anderen Kultur zum Prinzip. Alain Delon verkörpert einen spanischen Edelmann, der in Louisiana die attraktive Phoebe heiraten will, als ein Nebenbuhler von der Armee auftaucht. Beim anschließenden Kampf kommt der Amerikaner durch einen Unfall zu Tode. Da es kaum Zeugen für die Unfallversion gibt, muss der Edelmann nach Texas fliehen, um sich dem Zugriff der Armee zu entziehen. Auf dem Weg dorthin trifft er den Texaner Sam Hollis – gespielt von Dean Martin -, der einen guten Schützen gebrauchen kann, da er einen Waffentransport durch das Gebiet der Comanchen organisiert hat. Hollis hilft dem Edelmann bei seiner Flucht, ohne ihm seine wahren Beweggründe zu eröffnen. Die daraus resultierenden Konflikte bekommen Zuwachs, als der Edelmann eine junge Indianerin vor einem Medizinmann rettet und dadurch den Zorn der Indianer auf sich zieht.

Das Erfolgsrezept der Westernkomödie heißt Alain Delon und Dean Martin. Die beiden Darsteller tragen das einfache Konzept der gegensätzlichen Charaktere sicher über die anvisierte Ziellinie. Delon verkörpert auf hinreißende Weise den Edelmann mit seinen Begriffen von Ehre und Integrität, welcher auf die vergleichsweise bodenständige Art des Texaners Hollis trifft. So läuft Delons Figur blindlings in gefährliche Situationen hinein, weil ihm sein Ehrgefühl beispielsweise gebietet, einer junge Indianerin in Not beizustehen. Sam Hollis und sein indianischer Freund haben dafür wenig Verständnis, weil sie am eigenen Leben hängen. Aus diesem Gegensatz, der zu gleichen Teilen vom temperamentvollen Engagement der Delon-Figur sowie der zurückhaltenden Art Dean Martins lebt, speist sich ein Großteil des Humors. Der Edelmann im fremden Land agiert auf stets unpassende Weise, wodurch die jeweiligen Lebensregeln ironisch hinterfragt werden. Dabei schreckt „Zwei tolle Kerle in Texas“ vor allem bei der Darstellung der Comanchen nicht vor Albernheiten zurück, wenn ein Medizinmann gegen einen Ast reitet oder der Sohn des Häuptlings weder mit Pfeil und Bogen umgehen kann noch sonst irgendetwas richtig macht, wodurch er sich den Hohn der übrigen Stammesmitglieder verdient. So gelingt Regisseur Michael Gordon eine unterhaltsame Westernkomödie, die vor allem von den beiden Hauptdarstellern lebt.

Bildqualität

oder Bilddefekte wurden auf ein Minimum reduziert, so dass der Film in einem frischen Glanz erstrahlt. Die Schärfe ist über weite Teile gut, lediglich bei Bewegungen fällt sie aufgrund stehender Rauschmuster ab. Die Farben sehen kräftig aus, der Kontrast sorgt für plastisches Bild. Das leichte Hintergrundrauschen stört kaum.

Tonqualität

Der englische Originalton fällt ein wenig dumpfer aus, als die deutsche Synchronisation, aber auch hier sind wie beim deutschen Ton alle Dialoge klar und verständlich. Störendes Rauschen gibt es bei beiden Tonspuren nicht.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie und dem Trailer.

Fazit

„Zwei tolle Kerle in Texas“ überzeugt durch seine beiden Hauptdarsteller Alain Delon und Dean Martin die als gegensätzliche Charaktere einem klassischen Komödienmuster folgen. Technisch ist die DVD gut.

Stefan Dabrock

   
Originaltitel Texas Across the River (USA 1966)
Länge 97 Minuten (Pal)
Studio Koch Media
Regie Michael Gordon
Darsteller Alain Delon, Dean Martin, Tina Aumont, Rosemary Forsyth, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras Bildergalerie, Trailer
Preis ca. 17 EUR
Bewertung gut, technisch gut